Wlan-Signal verstärken: So holen Sie aus dem Router das Maximum raus | STERN.de

2022-12-21 15:35:41 By : Mr. Gary Tong

Es ist zum Haare raufen. Keine drei Meter Luftlinie liegen zwischen Wlan-Router und Laptop. Trotzdem kommt das Funksignal nur im Schneckentempo voran und, wenn überhaupt, häufig nur als laues Lüftchen am Rechner an. Millionen Deutsche verzweifeln jeden Tag und verfluchen entweder den Router oder ihre Provider. In vielen Fällen kann aber weder der eine noch der andere etwas dafür. 

Welche Störenfriede das Wlan-Signal ausbremsen und mit welchen Tools und Kniffen Sie das Wlan-Signal verstärken können, erklären wir in dem folgenden Artikel.

Am häufigsten wird das Wlan-Signal von Wänden innerhalb der Wohnung behindert. Der in vielen tragenden Wänden, aber auch Decken, verbaute Stahl und andere Metalle stören die Funkwellen und beeinflussen deren Reichweite. Auch Zimmerpflanzen, hohe Badheizkörper, feuchte Wände und ungünstig platzierte Möbelstücke können das Wlan-Signal ausbremsen. Während man Wände und Badheizkörper in der Regel schwer verrücken kann, hilft es unter Umständen schon, die mächtige Yucca-Palme umzuziehen oder das Bücherregal zur Abwechslung mal in eine andere Ecke des Zimmers zu stellen. Mit sendender Konkurrenz haben Wlan-Router ebenfalls Probleme. So sollten der Bluetooth-Sender oder das Babyphone sowie Fernbedienungen oder Lautsprecher möglichst nicht in Reichweite stehen oder liegen.

Wichtig: Funkwellen breiten sich seitwärts und nach unten am besten aus. Je höher der Wlan-Router also in der Wohnung steht, desto besser ist die Sendeleistung.

Tipp: Idealerweise platzieren Sie Ihren Wlan-Router möglichst zentral und mit dem größtmöglichen Abstand zu den genannten Objekten in Ihrer Wohnung.

Wie bereits erwähnt, können Reichweite und Sendeleistung schon dadurch verbessert werden, dass der Router an einer zentralen, möglichst hoch gelegen Stelle der Wohnung platziert wird. Störquellen wie sperrige Möbelstücke, reflektierende Oberflächen, Aquarien, Flachbildschirme oder Bluetooth-Lautsprecher sollten möglichst weit vom Router entfernt stehen.

Häufig ist aber auch der Router selbst, oder besser die Einstellungen des Routers, der Schlüssel zum perfekten Wlan-Signal. Denn, und das wissen viele nicht, jeder Netzwerkrouter kann über eine Web-Oberfläche konfiguriert werden. Die entsprechende IP-Adresse und die meist simplen Login-Daten für das jeweilige Modell findet man mit wenigen Klicks im Internet. 

Folgende Ein- und Umstellungen sind dort möglich:

Wie von Smartphones bekannt entwickeln auch die Hersteller von Wlan-Routern die aufgespielte Software ständig weiter. Um zu überprüfen, ob ein Update der sogenannten Firmware verfügbar ist, muss man sich zunächst auf der Benutzeroberfläche des Routers einloggen. Unter dem Menüpunkt "System" finden sich dann Unterpunkte wie "Update" oder "Software-Aktualisierung". Ein Klick genügt und mit der aktualisierten Software werden neue Funktionen aufgespielt und Sicherheitslücken geschlossen. Zudem kann sich der Empfang verbessern.  

In der Regel ist auf jedem Router der Funkkanal voreingestellt. Also der Kanal, auf dem der Router die Funksignal an das Endgerät sendet. Dummerweise könnte das bei Ihrem Nachbar oder dem Obermieter genau der gleiche Kanal sein. Wird ein Kanal von mehreren Parteien gleichzeitig genutzt, geht das Wlan-Signal auf Dauer in die Knie. In der Weboberfläche des Routers kann der Funkkanal über ein Dropdown-Menü, manchmal auch unter dem Punkt "Erweiterte Einstellungen", konfiguriert werden.  

Auch die Sendeleistung des Access Points, also des Wlan-Routers, der das Funksignal an Laptop, Smartphone, Tablet und Co. schickt, kann manuell verändert werden. Meist kann diese Sendeleistung über einen Schieberegler zwischen 0 und 100 Prozent festgelegt werden. Wer den Regler auf das Maximum schiebt, sollte wissen, das Funksignal des eigenen Wlans nun auch viele Internetnutzer in der unmittelbaren Umgebung erreicht – beispielsweise den Mieter der Nachbarwohnung.   

Die derzeit beliebteste, weil einfachste und effizienteste Lösung, das Wlan in den eigenen vier Wänden zu verstärken, ist ein sogenannter Wlan-Repeater. Im Grunde macht dieses kleine technische Zusatzgerät nichts anderes als das Funksignal des Routers zu verstärken und bis in die hinterste Ecke der Wohnung zu schicken. Das einzige, was für diese geniale Wlan-Brücke benötigt wird, ist eine freie Steckdose. Die Installation funktioniert bequem per Knopfdruck. Dazu ist es komplett geräuschlos, weil kein Lüfter zum Kühlen darin verbaut werden muss. Technisch baut der Repeater ein zweites Netzwerk auf, das man ohne zusätzliches Login nutzen kann. Im Endeffekt verdoppelt der Repeater nicht nur die Reichweite. Er schraubt zudem die Übertragungsgeschwindigkeit auf bis zu 1.300 MBit nach oben. 

Wie beim Router selbst ist auch beim Repeater wichtig, ihn an einer strategisch günstige Stelle in der Wohnung zu platzieren. Im besten Fall etwa in der Mitte zwischen dem Router und dem Zimmer, wo das Wlan gebraucht wird. Häufig bietet sich eine Steckdose im Flur dafür an. An der Zahl der aktiven Leuchtdioden des Verstärkers lässt sich die Verbindungsstärke leicht ablesen. Im Zweifel probieren Sie zwei Steckdosen aus und wählen dann die, mit den besseren Werten. Einige Hersteller kodieren die Signalstärke auch mit einer Art LED-Ampel, wobei das grüne Lämpchen für eine gute und das rote für ein schwaches Signal steht.

Tipp: Um die Reichweite und Geschwindigkeit des Wlans weiter zu erhöhen, können auch mehrere Wlan-Repeater installiert werden. Hierbei ist  es wichtig, dass der Router zentral und die Repeater möglichst kreisförmig drumherum platziert werden.

Als Alternative zum Wlan-Repeater empfehlen Experten einen sogenannten Powerlan-Adapter. Mit diesem Gerät kann die eigene Stromleitung als zusätzliche Internetleitung genutzt werden. Eine Option für alle, die keine Lust auf zusätzliche Funkstrahlen in ihrer Wohnung haben.

Quellen: "futurezone.de"; "Wlansignalverstaerken.de"

Router Test : Hier geht es zum Router Vergleich.

WLAN-Repeater Test : Hier geht es zum Vergleich.

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